Der Himmel über Berlin
Für ausgiebige Momente der Ruhe bietet es sich an, bis zum S-Bahnhof Heerstraße zu fahren, dann erst noch ein ganzes Stück zu laufen, um schließlich lang ausgestreckt auf dem Rücken zu liegen, dem Himmel so nah, wie es in Berlin nur geht.
Der Teufelsberg
Wenn man oben ist, kann man sich kaum vorstellen, dass man auf einem künstlich aufgeschütteten Trümmerberg steht. Mit einer Höhe von knapp 120 Metern und Aussicht über das Naturschutzgebiet Grunewald und die Havel ist der Teufelsberg eine der höchsten Erhebungen des Stadtgebiets.
Aus diesem Grund wählten die US-Amerikanischen Streitkräfte ihn als Standort für eine Flugüberwachungs- und Abhörstation. Nach dem Abzug der Militärs wurde die Anlage mit ihren markanten Bauten von 1991 bis 1999 als Flugsicherungsradar-Station genutzt. Seitdem stehen die Gebäude leer und können besichtigt werden.
Aufschüttung des Berges
An der Stelle des heutigen Teufelsbergs stand in den 1940er Jahren der Rohbau der Wehrtechnischen Fakultät, die im Rahmen eines nationalsozialistischen Projektes gebaut werden sollte. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage gesprengt, teilweise abgerissen und als Baumaterial genutzt. Die verbleibenden Gebäudereste wurden ab 1950 mit Trümmerschutt aufgefüllt. Andere Deponien hatten die vorgesehene Kapazität erreicht und konnten nicht weitergenutzt werden. 22 Jahre lang luden bis zu 800 Lastzüge täglich bis zu 7000 Kubikmeter Schutt ab. Bis 1972 wurden insgesamt 26 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt hier abgeladen. Das entspricht grob einem Drittel der Trümmer zerbombter Berliner Häuser und etwa 15.000 Gebäuden.
Nach Beendigung der Ablagerungen im Jahr 1972 wurde die Landschaft mit Sand und Mutterboden gestaltet und mit rund einer Million Bäumen bepflanzt. Der Senat ließ Wintersportmöglichkeiten wie einen Skihang, eine Rodelbahn, eine Sprungschanze und einen Schlepplift errichten, und das ganze Jahr hindurch nutzen die Berliner den Teufelsberg zum Drachensteigen, Gleitschirmfliegen, Mountainbiking und Wandern. Oder zum Ostereier verstecken.